Holophobie

Wir haben Angst davor, ganz zu sein. Denn in der Ganzheit gibt es keine Entschuldigungen, Spielchen oder Kämpfe mehr. Wir wollen diese Lebensmuster nicht aufgeben, weil wir Angst haben, unsere Identität zu verlieren. Das wäre das Ende gewohnter Strategien. Je größer die Spaltung in unserem Leben, desto größer die Gefahr, den Bezug zur Ganzheit zu verlieren. Doch paradoxer Weise haben wir Angst, die Spaltung loszulassen, obwohl wir dann in der Ganzheit wären. In der Ganzheit würden wir eine neue Identität erfahren, die auf Ehrlichkeit und Liebe basiert. Wahre Liebe fordert von uns, dass wir unsere emotionale Isolation aufgeben – sie begleitet uns in jede Sackgasse, bis wir eins sind mit ihrer Weisheit.

Wir haben viele Menschen gesehen, die zu einem bestimmten Punkt spirituellen Friedens kamen, nur um ihn dann wieder durch Trivialitäten zu stören. Wurde dieses Verhalten erforscht, zeigte sich immer eine tiefe Angst vor der Ganzheit. Diese Angst nennen wir Holophobie. Bis wir die vollständige Verwirklichung in der Einheit erfahren, wird es immer ein sich Annähern und Entfernen von diesem Zustand geben.

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