Gibt es einen Gott?

Das Konzept „Gott“ hat für die Menschen vielerlei Bedeutung. Sinngemäß bedeutet der Name „Gott“ „der Auserwählte“. Die Illusion bzw. Wahrheit über das Wesen, zu dem wir beten, hängt von der Perspektive des Betenden ab. Wer an einen Gott glaubt, bekommt den Gott, den er kreiert. Gott als Person, das allmächtige Wesen, ist eine Konstruktion, die viele benutzen, um sich vor Gefühlen der Hilflosigkeit und Ungerechtigkeit in der Welt zu schützen. Das ist durchaus verständlich. Wir wünschen uns deshalb eine Figur, gegen die wir uns auflehnen, die wir verehren und die wir fragen können, wenn unsere Vorstellungen von der Welt nicht erfüllt werden.

Gott ist die ultimative Projektionsfläche für all unsere Wünsche und Hoffnungen. Wenn wir hinter die Fassade schauen, dann erkennen wir im Feld von Gott das Spirituelle Selbst, die absolute Wahrheit, die beide keine Form besitzen. Es würde wenig Sinn machen, zur Wahrheit zu beten – wer sollte denn antworten? So kreieren wir ein Bild von unserem Ebenbild und sagen dann: „Gott schuf uns nach seinem Ebenbild.“ Wir meinen, dass jede(r) für sich selbst entscheiden soll, ob und wie ein Gott existiert.

In der Essentiellen Spiritualität hingegen werden alle vorgefertigten Ideen über diesen absoluten Zustand der Einheit als irreführend angesehen, da sie nicht auf direkter Erfahrung beruhen. Trotz dieser sehr unterschiedlichen Perspektiven sollten wir nicht auf das Trennende fokussieren, sondern auf die Erfahrung der Einheit, die einige gemacht haben und an die viele glauben, unabhängig davon wie wir diesen absoluten Zustand benennen. So wird die Einheit der gemeinsame Nenner, der uns alle zusammenführt.

<< zurückweiter >>